Geschichte

"Mit den Preußen fing alles an... 1815 hatten die Preußen das Rheinland in Besitz genommen. Soldaten wurden damals im Koblenz - Neuwieder Becken stationiert, obere und untere Verwaltungsbehörden in Koblenz konzentriert. Somit wurden auch viele Protestanten aus den preußischen Stammländern im Rheinland ansässig.

Nach der Errichtung einer "Königlichen Kriegschule" und dem Eisenbahnbau in den Jahren 1869 und 1884  kamen sie verstärkt nach Engers und ließen sich hier nieder. Die ersten evangelischen Christen vor Ort wurden 1819 in die Kirchengemeinde Bendorf integriert. Ab 1870 betreute der damalige Militärpfarrer der Kriegschule einmal im Monat die inzwischen entstandene evangelische Gottesdienstgemeinde in Engers. Nach der Einstellung eines Hilfspredigers im Jahre 1897 fanden nun regelmäßige Gottesdienste statt. 

Am 1. Juni 1900 erhielt Engers die Rechte einer selbständigen Kirchengemeinde, die jedoch mit der Gemeinde Bendorf unter einem Pfarramt verbunden blieb. Im gleichen Jahr wurde auf Initiative der Familie von Viebahn, deren Gedenktafeln sich noch heute an der Kirche befinden, mit dem Bau eines Gotteshauses begonnen, welches am 2. Februar 1902 eingeweiht werden konnte. Ohne massive finanzielle Mithilfe der Gemeindeglieder und insbesondere der Provinzialkirche wäre es nicht zum Bau dieses Gebäudes gekommen. In den Jahren bis 1915 formierte sich die Gemeinde, das kirchliche Gemeindeleben blüht auf.

 

1901 wurde der Kirchenchor ins Leben gerufen. 1909 wurde die Evangelische Frauenhilfe gegründet. Neben den Gemeindeaktivitäten entwickelte sich auch die finanzielle Situation der Gemeinde positiv. So konnten die Bauschulden für die Kirche in relativ kurzer Zeit abbezahlt, 1910 sogar ein Pfarrhaus in der heutigen Klosterstraße gekauft werden. Probleme ergaben sich bei der endgültigen Trennung von der "Muttergemeinde" Bendorf. Doch schafften es die Engerser, beim Koblenzer Konsistorium Schritt für Schritt immer mehr ihre Selbständigkeit durchzusetzen. Eine eigene evangelische Pfarrstelle konnte nach den beiden Weltkriegen im April 1946 verwirklicht werden." (Text entnommen aus einer alten Willkommenszeitschrift der Evangelischen Kirchengemeinde Engers).

Oder anders gesagt:

"Mit der Gründung der preußischen Offiziersschule 1862 im Schloss zu Engers, dem Zuzug von beamteten und angestellten Arbeitskräften im Bereich der Eisenbahn und der Hüttenwerke, kamen die ersten evangelischen Gläubigen nach Engers. Es formierte sich eine kleine evangelische Gemeinde, die für ihre Gottesdienste einen Saal in der Offiziersschule benutzen konnte. (...)  Am 2. Februar 1902 konnten sie die neu erbaute Kirche in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße beziehen und den weiteren Ausbau der Gemeinde verwirklichen." (Quelle: Arbeitskreis 650 Jahre Stadtrechte Engers. Engers. Der Ort. Seine Geschichte. Horb am Neckar 2007, S. 192).

Im Jahre 1974 wurde die evangelische Kirche zu Engers renoviert.

 

Dabei wurde nach umfangreichen Beratungen folgendes erneuert und verändert:

"Eine neue Heizungsanlage wurde eingebaut, der Fußboden wurde neu angelegt, ebenso der Altarraum, neues Gestühl für den Kirchenraum angeschafft, Überholung der Glockenanlage, neue Beleuchtung und eine neue Treppe zur Empore. Die vier Evangelisten der Kanzel wurden im hinteren Teil der Kirche, das Kreuz des Altares in der Sakristei angebracht. (...) Herr Architekt Dipl. Ing. Wilhelm Bollmann, Koblenz leitete die Renovierungsarbeiten. Die Bildhauerin Frau Cäcilia Scheffer, Düsseldorf entwarf und gestaltete den Altarraum. Allen Handwerkern sei herzlichen Dank.

 

 

Weil für uns Christen das Psalmwort gilt: "Herr, ich habe lieb die Stätte Deines Hauses und den Ort, da Deine Ehre wohnt" (Psalm 26,8), wurden diese baulichen Maßnahmen durchgeführt. Unsere Kirche wurde mit Abschluss der Renovierung nach dem evangelischen Theologen und Bekenner Dietrich-Bonhoeffer-Kirche benannt." (Aus einer Urkunde des Presbyteriums von 1974).

Der Widerstandskämpfer Dietrich-Bonhoeffer ist Namensgeber für unsere Kirche und für die Straße, in der unser Gemeindehaus und unsere Kirche in Engers lokalisiert sind (Dietrich-Bonhoeffer Straße 8 / 4).

Die Evangelische Kirchengemeinde Engers erstreckt sich heute über vier Stadtteile (Engers, Block, Heimbach-Weis, Gladbach). Zu unserer Kirchengemeinde gehören ca. 2400 evangelische Gemeindemitglieder.

Unsere Kirchengemeinde ist nun 120 Jahre alt. Wir sind eine evangelisch unierte Kirchengemeinde mit lutherischer Prägung. Wir gehören zum Kirchenkreises Wied und sind eine Gemeinde der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR).

 

Die Glocken der Dietrich-Bonhoeffer Kirche 

Hier kannst du eine Tonaufnahme unseres Glockengeläutes hören.
(Aufnahme
Sebastian Schritt 25.01.2024)

Die Glocken im Glockenturm der Dietrich-Bonhoeffer Kirche sind Eigentum der Kirchengemeinde.

3 Glocken (f - a - c) früher Bronze, jetzt Gussstahl (h‘ – d‘‘ – e‘‘).

2 Stück 1947 vom Bochumer Verein, später noch eine dritte für die nicht mehr brauchbare Bronzeglocke.
Dieselbe wurde an Glockengießerei Rücker in Sinn (Dillkreis) verkauft.

1960 wurde die elektrische Läute-Anlage durch die Firma Diegener & Schade, Dorsten in Westfalen eingebaut.

1917 wurden zwei Glocken beschlagnahmt und abgegeben, desgl. 1942 zwei Glocken.

Die Glocken werden von Maschinen geläutet!

(Quellennachweis: Originaltext aus dem Kirchenbuch (Lagerbuch),
zitiert nach Festschrift 100 Jahre Dietrich-Bonhoeffer Kirche zu Engers 1902-2002)

Informationen rund um die Orgel in der Dietrich-Bonhoeffer Kirche

Baujahr: 1978
Orgelbauer:  Opitz
Disposition:  2 Manuale, 1 Pedal, 18 klingende Register, 2 berechnete Chöre
Letzte Orgelsanierung: 2002, vor 10 Jahren sind Bänder für bestimmte Pfeiffen eingefügt worden.
Die Orgel verfügt über eine LED-Beleuchtung.